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Rechtsanwälte und Psychologie????

Familienrecht - Strafrecht / Psychologie

Hilfe- mein Exmann – meine Exfrau ein Narzisst(in)?

 

Rechtsanwälte und gerade Familienrechtler oder Strafrechtlicher wissen oft nicht, welche Abgründe ihre Mandanten durchleben müssen und mit welchen Familienkonstellationen sie als Anwälte im Laufe ihrer Fälle konfrontiert werden.

Daher verstehen sie die Reaktionen Ihrer Mandanten im Verfahren nicht und können diese oft nicht einschätzen.

Rechtsanwälte weigern sich vehement, sich mit Psychologie zu befassen oder halten das für eine fast schon esoterische Wissenschaft.

Leider übersehen Rechtsanwälte dabei oft, dass die Psychologie ihnen wertvolle Erkenntnisse und eine Bereicherung ihrer Lebenserfahrung bringen kann. Nur erfahrene Anwälte sind irgendwann auch einmal gute Anwälte.

Ich möchte Ihnen 2 sehr eindrucksvolle Fallbeispiele schildern, die bereits über 20 Jahre zurückliegen und die zeigen, wie intensiv die Arbeit der Rechtsanwälte sein kann und wie sehr es geboten ist, dass man trotzdem neutral und sachlich mit den Sachverhalten umgeht und lernt weder zu viel noch zu wenig von einer Sache zu erwarten:

 

Fall 1) Ein Ehepaar lebt getrennt, die Ehefrau ist mit den beiden kleinen Kindern auf der Flucht. Die Ehefrau äußert die Ansicht, der Ehemann würde seine beiden Kinder schwer misshandeln u.U. missbrauchen, er sei ein Narzisst und man müssen sich vor ihm in Acht nehmen. Die Ehefrau hat kaum Geld der Ehemann zahlt nicht. Das Unterhaltsverfahren zieht sich, das Trennungsjahr gerade erst angelaufen. Der Ehemann hat eine sehr anstrengende Kollegin als Rechtsanwältin beauftragt, die die eigene Kanzlei mit ständigen Schriftsätzen, Mails, Faxen schlicht überflutet. Endlich steht ein Gerichtstermin bevor. Die Ehefrau bittet mich, mich umfassend vorzubereiten und mit allen Eventualitäten zu rechnen, vor allem juristischen Spitzfindigkeiten aller Art. Der Termin wird mit großer Spannung nicht zuletzt von der Ehefrau erwartet. Endlich ist der Termin da. Die Kollegin erscheint, großer Auftritt. Doch sie weiß längst, was ich nicht wissen kann. Ihr Mandant kommt nicht. Er ist am Tage zuvor seinem sehr schmerzvollen Krebsleiden erlegen. Sein Kampf, den er führte, war sein letzter Kampf. Der Kampfesmut weicht einer tiefen Trauer nicht zuletzt bei der Ehefrau. Es bleiben so viele Fragen ungeklärt. Vor allem die Frage, war der Ehemann tatsächlich so eine Person, wie von seiner Ehefrau geschildert?

 

 

Fall 2) Ein Ehepaar kommt in die Kanzlei. Sie haben ein großes Problem. Der Ehemann handelt mit technischen Kleinteilen in sehr großer Stückzahl. Der Ehemann wurde unwissentlich Opfer einer großangelegten Steuerbetrugsaktion. Dieses Paar trifft nun völlig schuldlos die geballte Gewalt der Justiz, Durchsuchungen, Befragungen, Ausgrenzung, finanzieller Ruin. Das Ehepaar verliert Freunde, muss Ausgrenzung und finanzielle Engpässe überstehen und am Ende auch ein Strafverfahren. Durch all diese Dinge ließen sich diese großartigen Menschen nicht entmutigen. Sie kämpften sich aus all diesen Problemen wieder heraus. Sie haben ihre Kinder großgezogen und der Ehemann hat den Weg durch die Insolvenz in ein normales Leben wieder geschafft durch konsequente harte Arbeitsleistung. Die Ehefrau hat großartig für ihren Mann gekämpft, ihn im Strafverfahren unterstützt und verteidigt wo es ging. Leider hat sich dieses Paar Jahre später getrennt. Ganz ohne Streit und Aufsehen. Aber diese leise Art, macht ebenso betroffen. Oft sind es große Herausforderungen, die erst später ihre Folgen zeigen. Man fragt sich, was diesen Menschen dann trotzdem gefehlt haben mag oder warum so eine großartige Beziehung doch noch scheitern musste.

 

Familienanwälte und Strafrechtler können es sich schlicht nicht leisten, diese lauten und leisen Töne ihrer Mandanten zu überhören, um sie für sich und ihre Arbeit einschätzen zu können.

Mandanten sind die erste Informationsquelle. Dabei hilft die Psychologie. Die Rechtsprechung verlangt von Rechtsanwälten, dass sie die Wahrheit erforschen müssen, um nicht einer Haftung zu unterliegen. D.h. man darf sich bei der Befragung seiner Mandanten nicht mit der ersten Antwort zufrieden geben und muss anhand der Art der Reaktion der Mandanten beurteilen können, ob die Frage und die gegebene Antwort ausreichen oder ob weiter und anders gefragt werden muss. Die Kunst des Rechtsanwalts ist nicht den Mandanten gegen seinen Willen auszufragen, sondern ihm die passenden Fragen zu stellen. D.h. Fragen, die er zufriedenstellend beantwortet und zwar so, dass er am meisten Aufschluss über sich und die wichtigen Beweisthemen geben kann und damit dazu beiträgt, den Fall erfolgreich lösen zu können.

 

Familienrechtlicher und Strafrechtlicher sind mit psychologischen Gutachten aller Art befasst, fürchten diese aber wie der berühmte Teufel das Weihwasser. Viele mögen das nicht lesen die Inhalte nicht zuordnen. Wohl auch, weil viele oft meinen, da nichts tun  zu können. Derweil steckt in den Gutachten etwas, was Anwälte unbedingt können: Sachverhalte, wie fing etwas an, wer hat wem etwas berichtet usw! Sachverhalte haben etwas mit Menschen ihren Schilderungen und ihrer Psychologie zu tun aber auch mit den Psychologen! Psychologen wiederum mögen keine Sachverhalte bzw. diese werden oft gerne von diesen anders gesehen. Wer hier als Anwalt zu früh aufgibt, gibt unnötig viele Verteidigungsmöglichkeiten seiner Mandanten preis.

 

Fazit:  

Psychologie ist eine leider von Juristen geschätzte und verachtete Kunst. – Völlig zu Unrecht. Sie ist vielmehr unvermeidlich, um Fälle und nicht zuletzt sich und die eigenen Mandanten besser einschätzen zu können.

 

Wichtig!!!!!!!

 

Dieser Beitrag ersetzt keine eingehende Prüfung und rechtliche Beratung im Einzelfall. Eine Haftung hierfür kann daher nicht übernommen werden.

 

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Elisabeth Aleiter

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22.06.2019

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