Ein trauriger Trend - Kinder sollen eingesperrt werden!
Ein trauriger Trend – Kinder sollen eingesperrt sein!
Kigas und Schulen, Nachmittagsbetreuung bis 16.00 Uhr ist schon bei den Kleinsten eher die Regel als die Ausnahme
Sachverhalt:
Mutter Karla Brösel und Vater Peter Brösel haben Tochter Anna 8 Jahre alt als gemeinsames Kind. Beide sind seit 2 Jahren geschieden und üben zunächst ein Wechselmodell aus. Anna ist die ungeraden Wochen bei Peter Brösel und die geraden Wochen bei ihrer Mutter.
Beide sind sich darüber uneins, ob Tochter Anna am Nachmittag noch nach der Schule in die HPT soll. Anna ist leicht hörgeschädigt. Die Lehrerin von Anna rät von einer HPT ab. Sie sollte nach dem Unterricht besser zuhause ausruhen, was gut geht da Annas Mutter zuhause ist und noch ein kleines Kind aus ihrer neuen Beziehung zu versorgen hat.
Die Mutter ist dafür, dass Anna nicht in die HPT geht, zumindest nicht, wenn die Tochter bei ihr ist. Der Vater hingegen ist dafür, dass Anna durchgängig in die HPT geht. Ihm geht es vor allem darum, dass Anna nicht zu viel Zeit mit der Mutter verbringen soll.
Die Eltern streiten vor dem Amtsgericht um die Frage der elterlichen Sorge. Die HPT ist eigentlich nur ein Nebenbereich. Die Sorge wird dem Vater übertragen. Dagegen legt die Mutter Beschwerde ein und vor dem Oberlandesgericht in II. Instanz wird dann die Verpflichtung der Mutter ausgesprochen Anna fest und zwar auch während der Umgangszeiten mit der Mutter in die HPT zu geben.
Die HPT hat daraufhin einen festen Kinderplatz bei sich und muss sich insoweit um die Kosten keine Gedanken machen!
Rechtliche Lösung/Weiterer Sachverhalt:
Die Kindesmutter ist entsetzt. Sie wollte nur gegen den Sorgerechtsbeschluss angehen und bekommt dann auch noch die HPT als Pflichtprogramm. So ist ihr Kind praktisch eingesperrt und sie kann ihr Kind nicht aus der HPT geben, wenn sie es für richtig hält.
Sie wendet sich an Rechtsanwalt Kummer. Dieser bestätigt, dass solche Verfahren derzeit keine Seltenheit darstellen.
Fazit:
Diese Art von Verfahren hat aus Sicht der Verfasserin eine neue Dimension von Verfahrensqualität erreicht, wie sie künftig vor Familiengerichten möglich sind.
Für die Anwälte eine echte Herausforderung, da bei diesen Abläufen kaum ein
ordentliches Arbeiten möglich erscheint.
Gerichte und Behörden zeigen sich willig Eltern auszuschalten wo es geht, aber nicht ihnen zu helfen.
Wichtig!!!!!!!
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Elisabeth Aleiter
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03.08.2024